Aufführung "Und ein Lied erklingt"

Text und Fotos: Prof Gössinger

Der Festsaal des Goethe-Gymnasiums war gut gefüllt, als SchülerInnen des Goethe-Gymnasiums Wien am 23. Februar 2017, unterstützt von professionellen SchauspielerInnen, das Theaterstück „Und ein Lied erklingt“ von Achim Lück über die Geschichte des Buchenwaldliedes aufführten. 
Zahlreiche Bilder der Veranstaltung befinden sich im Bereich "Fotogalerien".
Im Vorfeld veröffentlichte die bz Wiener Bezirkszeitung einen Online-Artikel, der sich mit unserer Aufführung beschäftigt.
Im Online-Magazin skug - Journal für Musik erschien über die Aufführung ein Artikel von Kerstin Kellermann.
Und auch in der BZ Bezirkszeitung vom 01./02. März 2017 erschien ein Artikel von Dominik Leitner.

Festsaal des Goethe-Gymnasiums
 
Ronald Seboth (Hermann Leopoldi), Prof. Friederike Melchert und Prof. Ewald Königstein
 
Im Publikum befand sich neben zahlreichen Ehrengästen auch Herr Thomas Frankl, dessen Vater Adolf Frankl seinen Aufenthalt im Konzentrationslager überlebte und die dort erlittenen Gräuel mithilfe der Malerei zu verarbeiten versuchte.
Herr Frankl war von der Aufführung begeistert und schenkte dem Goethe-Gymnasium diese beiden Bilder seines Vaters und Informationsmaterial, das in der Schulbibliothek aufliegt.
 
  
Thomas Frankl, Dir. Hubert Kopeszki und die beiden Bilder von Adolf Frankl
 
In diesem Stück des Lehrers und Autors Achim Lück begaben sich SchülerInnen des Goethe-Gymnasium Wien unter der Regie der Leiterin der Unverbindlichen Übung „Darstellendes Spiel“, Frau Prof. Friederike Melchert, gemeinsam mit der deutschen Schauspielerin Meike Corneli auf die Spuren des jüdischen Schriftstellers und Liedermachers Fritz Löhner-Beda, der ins KZ Buchenwald verschleppt wurde und 1942 in Auschwitz ermordet wurde.
 
    
 

 Meike Corneli (Myriam Weizmann, Musiklehrerin) und ihre Klasse

 
Ausgangspunkt des Stückes war das Buchenwaldlied, welches 1938 von Fritz Löhner-Beda zusammen mit Hermann Leopoldi geschrieben wurde. Die Szenen wechselten zwischen der Vergangenheit während der Nazi-Zeit und der Gegenwart mit ihrem Diskurs zur Vermittlung des Nationalsozialismus in der Schule.
 
Magdalena Ableidinger (Eva) und Iris Nussbaum (Clara)
 
Jessica Matzig (Lena), Henrietta Rauth (Liselotte)
 
Die SchauspielerInnen stellen einige Lieder Löhner-Bedas vor. Begleitet wurden sie von einem Salonorchester bestehend aus aktiven und ehemaligen ProfessorInnen des Goethe-Gymnasiums unter der Leitung von Dr. Monika Fink.
 
SALONORCHESTER: Prof. Anna Deimel (1. Violine), Prof. Marlies Guthauer (2.Violine), Prof. Sophie Schönwälder (Kontrabass), Prof. Christoph Haslinger (Klarinette) und Prof. Monika Fink (Klavier) 
 
Abschlusschor
 
Am Ende des Stückes sangen alle Mitwirkenden gemeinsam das Buchenwaldlied und beschworen damit einen magischen Theatermoment, den das Publikum mit Standing Ovations belohnte. Die technischen Pannen, die von allen Beteiligten mit großer Gelassenheit und Professionalität gemeistert wurden, waren inzwischen bereits wieder längst vergessen.
 
Ferdinand Proid und Prof. Richard Fischer am Licht- und Tonmischpult
 
Der Mitschnitt der Aufführung auf DVD erscheint in 2 Versionen, einer 69 minütigen geschnittenen Version und einer Spezialedition mit einem zusätzlichen "Directorscut" in voller Länge!
Nähere informationen bei Prof. Gössinger.
 
 
Informationen zum Buchenwaldlied:
«Ich ging vom ‹Buchenwaldlied› aus, das 1938 geschrieben wurde. Der Text dazu stammt von Löhner-Beda, was lange nicht bekannt war.» In Konzentrationslagern war es üblich, zur Unterhaltung der SS jüdische Künstler zu zwingen, klassische oder volkstümliche Musik zu komponieren und aufzuführen. Das Lied sollte Schikane für die KZ-Häftlinge sein, um ihren Lebenswillen zu brechen. «Der betrunkene KZ-Kommandant zwang die Häftlinge, das «Buchenwaldlied» stundenlang in der Kälte zu singen», erklärt Lück. Doch das Lied mit seinem Text über Mut und Freiheit wurde zur Hymne der Häftlinge. «Das Lied gab ihnen Kraft». Achim Lück wundert sich, dass die KZ-Leiter den Text überhaupt zugelassen haben.» Das macht auch folgender Ausschnitt aus dem «Buchenwaldlied» deutlich:
«O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen,
Weil du mein Schicksal bist.
Wer dich verließ, der kann es erst ermessen
Wie wundervoll die Freiheit ist!
O Buchenwald, wir jammern nicht und klagen,
Und was auch unsere Zukunft sei –
Wir wollen trotzdem ‹ja› zum Leben sagen,
Denn einmal kommt der Tag –
Dann sind wir frei!»