Exkursion der 4D in die thermisches Abfallbehandlungsanlage Spittelau

Text und Fotos: Prof. Herrgesell

 
Im Rahmen des Physikunterrichts besuchte die 4D am Do. 15.2.2018 gemeinsam mit Prof. Herrgesell und Prof. Preissler die Müllverbrennungsanlage Spittelau. 

Die Führung startete mit einer kurzen Präsentation über die Funktionsweise und die Geschichte des Werkes sowie allgemeine Fakten über die „Wien Energie“ und vielen weitere interessante Details. Die Anlage ist besonders, da sie von Meister Friedrich Hundertwasser gestaltet wurde. Der Umbau war nötig, da es 1987 zu einem Großbrand kam. Der Künstler brachte viele ungewöhnliche Ideen ein und so gibt es z.B. einen Wald auf einem Dach und für die kleinen Bewohner des 126 m hohen Schornsteins wurden eigene Horste gebaut. Dies ist nur wegen der guten Rauchgasreinigungsanlage möglich, da sonst zu viele Schadstoffe in der Luft wären. Wer genau schaut, sieht ganz oben am Schornstein die roten Fliesen, hinter denen sich die Wohnungen für die Turmfalken befinden. 1991 wurde die Anlage wiedereröffnet und in den letzten Jahren nochmals modernisiert.
Besonders hervorgehoben wurden die Möglichkeiten der Abfallvermeidung und des Recyclings bzw. der Mülltrennung (Restmüll, Altpapier, Biomüll, Metall, Plastik, Weiß- und Buntglas). Es wurde auch erklärt, wie mit Sonder- und Sperrmüll umgegangen werden sollte. Dafür gibt es hier in Wien eigene Mistplätze, an denen Müll in Haushaltsmengen gratis abgegeben werden kann.
 
 
 
Dann ging es durchs Werk. Angefangen mit der Anlieferung, wo sich eine große Waage befinden. Die LKW müssen sich bei der Anfahrt und der Ausfahrt wiegen lassen. Pro LKW kommen etwa 6 t Müll ins Werk. Die Klasse durfte sich auch auf die Waage stellen und brachte immerhin 1,6 t auf die Waage.
 
 
Anschließend schauten wir ins Kranführerhäuschen, von dem aus die zwei großen Polygreifer bedient wurden. Hier hörten wir die Geschichte, dass sogar schon Badewannen und einmal ein kleiner VW-Käfer im Bunker gelandet sind.
 
Da bei der Verbrennung Temperaturen von 850°C-1200°C entstehen, kamen wir nicht in die Nähe der beiden Verbrennungsöfen. Zur Verbrennung sind keine weiteren Brennstoffe nötig, die Luft wird dem Müllbunker entnommen, da hier Methangas dabei ist. Die entstandene Temperatur wird weiterverwendet, um heißes Wasser ins Fernwärmenetz einzuspeisen. Ebenso erzeugt die Anlage ihren Strom selbst.
 
Wir durften auch die Steuerzentrale der Anlage und in die Fernkälteanlage unter der Anlage, die sich in einem alten Stadtbahntunnel befindet und somit optimal das AKH und andere Großkunden in der wärmeren Jahreszeit mit Kälte versorgen kann, besichtigen.
 
Im Anschluss an die zweistündige Führung hatten die Schüler und Schülerinnen noch etwas Zeit, die 19 Stationen der Energie-Welt zu erkunden.
Wir Lehrerinnen fanden die Führung sehr spannend und hatten auch den Eindruck, dass es den Schülern und Schülerinnen gefallen hat.