Wien-Praktikum der Hennef-Partnerschule

Text: Diane Wiebecke und PraktikantInnen, Fotos: Prof. Gössinger

Wien-Praktikum für den 12. Jahrgang im Rahmen der Berufs- und Studienwahlorientierung in der Sekundarstufe II der Gesamtschule Hennef unter der Leitung von Diane Wiebecke 
06.-22.01.2015 
Praktikumsberichte
 
Auch dieses Jahr wieder durften einige Schülerinnen und Schüler ein 2-wöchiges Praktikum in Wien absolvieren.
Dies war erneut möglich, weil wir eine Kooperation mit dem Wiener Goethe-Gymnasium, Astgasse haben. Im Gymnasium, das uns wiederum mit den Praktikumsstellen versorgte, wurden wir äußerst freundlich von dem Schulleiter Herrn Prof. Dr. Kopeszki und seinem Stellvertreter Herrn Prof. Idinger empfangen.
Herr Prof. Idinger ist wie unsere Abteilungsleiterin Frau Wiebecke der Organisator und Ansprechpartner dieses Praktikums.
Zusätzlich zu der Arbeit in den Praktikumsstellen erfolgen jedes Jahr als Gruppe gemeinsam Stadtbesichtigungen sowie weitere Unternehmungen. Dieses Jahr besuchten wir gemeinsam mit Herrn Dahlberg auf Wunsch der Schüler auch eine Theatervorstellung von Dürrenmatts „Die Physiker“.
 
 
 
 
Praktikumsbericht von Stefan Obermann
 
In der Schule wurde ich von Frau Wiebecke angesprochen, ob ich nicht Interesse hätte, mein Praktikum in der Q1 (12. Klasse) in Wien zu verbringen. Ich konnte aus einer großen Anzahl an Stellen aussuchen, doch ich habe mich sehr schnell für die Bank entschieden, da ich großes Interesse am Bankenwesen habe und mich hier in Deutschland sowieso schon nach einer Praktikumsstelle in einer Bank umgeschaut habe. Das Angebot nach Wien zu fahren, reizte mich deshalb umso mehr.
Vorort in Wien sind die Menschen ausgesprochen positiver Einstellung und aufmerksam gegenüber Ausländern, welche sich in der Stadt noch nicht gut auskennen. Das Goethe-Gymnasium, unsere Partnerschule, hat uns weiter an unsere Praktikumsstellen vermittelt, sodass wir Jungs zu der Bawag P.S.K. gingen und die Mädchen ins Krankenhaus.
Ich bin zu der Filiale im 10. Bezirk in die Buchengasse 77 gegangen. Der Weg dorthin ist auf Grund des ausgebauten Verkehrsnetzes (U-Bahn, Straßenbahn, Bahn, Bus, etc.) in 15 Minuten vom Hostel aus erreichbar. Dies ist bei einem Arbeitsbeginn von 8:00 Uhr morgens sehr angenehm. Generell waren die Arbeitszeiten sehr überschaubar, ich musste zwar bis um 16:00 arbeiten, aber ich hatte mindestens eine Stunde Pause und generell oft zwischendurch mehrere Minuten.
Das Arbeitsklima in der Bank war sehr familiär und entspannt, denn die Mitarbeiter inklusive Filialleiter haben mir alles bis ins kleinste Detail erläutert und auch so lange, bis es wirklich eindeutig verstanden wurde. Generell durfte ich bei jedem „über die Schulter schauen“ und konnte dadurch einen umfassenden Einblick in das Bankensystem bekommen. Auch konnte ich nach drei Tagen selbstständig beurteilen, ob der Kunde z.B. einen Kredit o.ä. bekommt, oder er abgelehnt werden muss. Natürlich durfte ich dort kein Geld „ausgeben“, weshalb letztendlich der Mitarbeiter/Berater dies entscheiden musste. In der Bankfiliale habe ich zudem viele finanziell schwächere Kunden gehabt. Dies waren neue Situationen, die ich so aus Hennef nicht kannte. Deshalb wurde ich beim ersten Gespräch mit dem Filialleiter in die Sicherheitsregeln der Bank eingeführt, denn bei einer Bank sind Überfälle nicht auszuschließen. In meiner Zeit bei der Bank ist jedoch alles friedlich geblieben.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, den Kunden tatkräftig zu unterstützen und ihm weiterzuhelfen, denn das Bankensystem oder auch die Automaten sind für viele Kunden oftmals ein Hindernis. Ich würde mich nicht exakt für diese Stelle bewerben, da die Bezahlung etwas gering ist und man nicht unbedingt ein Studium benötigt. Abschließend jedoch habe ich aus dem Praktikum viele persönliche Erfahrungen gesammelt und werde in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit im Bankenwesen arbeiten.
 
 
 
Praktikumsbericht von Stefanie Frank
 
In meinem Praktikum habe ich mir einen Überblick des Alltags vom Beruf des Arztes gemacht.
Jenes absolvierte ich im Krankenhaus Hietzing in Wien.
Das Krankenhaus ist in einundzwanzig verschiedene Abteilungen aufgeteilt, wobei ich in die Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen, mit Tagesklinik, mit Ambulanz eingeteilt wurde.
Diese Abteilung ist jedoch noch auf fünf unterschiedliche Stationen unterteilt, indessen ich überwiegend in der ersten Station Tätig war.
Während meiner Anwesenheit bekam ich die Möglichkeit die Ärzte auf meiner Station zu begleiten und dadurch einen Einblick in ihren Tagesablauf zu bekommen.
Bei meiner Ankunft um 8.00 Uhr wurde meist schon die Visite von einem Oberarzt, zwei Schwestern und Medizinstudenten durchgeführt. Nach Beendigung besprachen die Ärzte der ganzen Abteilung sowohl die unklaren Fälle, als auch die Neueinlieferungen im Besprechungsraum.
Anschließend wurden die Organisatorischen Tätigkeiten, wie Patientenakten vervollständigen, erledigt. Danach wurden die anlaufenden Arbeiten, wie Blutabnehmen, Neuaufnahmen oder Patientenbesprechung erledigt.
Insgesamt war das Praktikum sehr aufschlussreich und interessant, wobei ich noch den Vorteil hatte Wien zu erkunden und neue Dinge zu sehen.
 
 
 
Praktikumsbericht von Mona Jaber
 
Das Auslandspraktikum im Krankenhaus Hietzing in Wien hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich habe viele neue Erfahrungen gemacht und vor allem etwas für mein Leben gelernt. Mir hat besonders gut gefallen, dass ich immer auf derselben Station war und somit die Patienten näher kennen gelernt habe und sie sich an mich gewöhnen konnten. Daher, dass ich immer bei einem bestimmten Arzt mitgehen durfte, konnte ich seinen kompletten Tagesablauf kennen lernen und ihn zu Teambesprechungen und Untersuchungen begleiten.
Auch den Beruf der Krankenschwester habe ich näher kennen gelernt und ich durfte dabei sogar helfen und Arbeit abnehmen.
Alle waren dort sehr freundlich und herzlich zu mir und ich habe mich gleich willkommen und wohl gefühlt. Mir ist besonders aufgefallen, dass die Schwestern und Ärzte, aber auch allgemein die Menschen in Wien stressresistenter sind als in Deutschland und sie gelassener Situationen bewältigen können.
 
Ich würde die Zeit in Wien am liebsten wiederholen und kann das Auslandspraktikum dort nur empfehlen, da ich dort viel erlebt und kennen gelernt habe und gleichzeitig noch in der schönen Stadt Wien sein durfte.
 
 
 
Praktikumsbericht von Timon Filusch
 
In diesem Artikel stelle ich meine Praktikumsstelle in einer Bank vor! Ich habe mein Praktikum in der BAWAK PSK Bank in Wien gemacht. Dort konnte ich viele verschiedene Aufgabenbereiche kennen lernen und auch in vielen dieser Bereiche mitarbeiten.
Beschreibung des Tätigkeitsfeldes
Diese Bank ist speziell aufgebaut, da in der Filiale sowohl die Bank als auch die Post vorhanden sind. Das bedeutet, dass die Kunden in der Abteilung der Bank die Beratung bekommen und das Bargeld und Briefmarken etc. bei der Post-Abteilung.
Die meiste Zeit habe ich mit zwei Kollegen in der Eingangshalle am sogenannten Informationspunkt gearbeitet. Dort wurden Fragen beantwortet, Termine ausgemacht, Kunden für Bausparverträge beraten, Konten erstellt und geschlossen, Überziehungsrahmen festgelegt und Kunden in der SB-Zone geholfen. Außerdem konnte ich bei einigen Kreditvertragsabschlüssen und Versicherungsabschlüssen dabei sein, um auch dies kennenzulernen.
Zusätzlich gehörten natürlich auch Aufgaben wie Botengänge, Kontoauszüge und Karten einsortieren, Kopieren und ähnliches zu meinen Aufgaben. Meine Arbeitszeit betrug 8 Stunden von 8 Uhr bis 16 Uhr inklusive 30 Minuten Mittagspause.
Ausbildungsvoraussetzungen und Ausbildungsdauer
Für die Ausbildung als Bankkaufmann benötigt man standardmäßig ein Abitur. Die Ausbildungszeit kann von 3 auf 2,5 Jahre mit Absprache der Ausbildungsstelle und entsprechenden Noten verkürzt werden. Es wird je nach dem, in welcher Bank man sich bewirbt, ein Auswahltest bzw. Einstellungstest durchgeführt. Nach der Ausbildung ist man Bankkaufmann.
In meiner Filiale waren zurzeit 2 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Allerdings liegt die Chance danach übernommen zu werden, nicht bei 100%. Außerdem gibt es oft deutlich mehr Bewerbungen, als Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen.
Persönliche Zugangsvoraussetzungen
Allerdings sollte man für diesen Beruf einige persönliche Kompetenzen mitbringen. Einerseits ist der freundliche Umgang mit Kunden sehr wichtig, da dies einen großen Teil des Jobs ausmacht. Dazu kommt noch ein Interesse in Mathe und BWL.
Zusätzlich muss man auch mit hohem Leistungsdruck gut arbeiten können. Dies kommt daher, dass die Mitarbeiter sehr hohe Abschlussraten bei Krediten, Versicherungen und anderen Verträgen haben, welche sie erreichen müssen. Tut man dies nicht, bekommt man sowohl die Jahresprämie (welche von Bank zu Bank unterschiedlich hoch ist) nicht. Auch die Aufstiegschancen für den jeweiligen Mitarbeiter sind dann geringer. Außerdem muss man vertrauensvoll aussehen und sich verhalten, da die Kunden große Geldmengen der Bank anvertrauen.
Ausbildungsinhalte
Zu den genauen Inhalten in der Ausbildung konnte ich leider nichts herausfinden. Die Ausbildung findet zur Hälfte in der Schule und zur Hälfte in der Bank statt. In der Ausbildung lernt man alle Bereiche des Bankgeschäftes kennen, damit man die Kunden so gut wie möglich beraten kann. Zusätzlich kann man sich auf einen Bereich spezialisieren (z.B. Aktienfonds), obwohl die meisten dies erst nach der Ausbildung tuen. Perspektiven Im Bankgeschäft ist es möglich, sich jederzeit weiterzubilden oder zu spezialisieren. Man kann sich sowohl als Bankfachwirt oder als Bankbetriebswirt weiterbilden. Außerdem kann man sich auf Börsenhandel, Großkunden, Privatkunden, Versicherungen, Investitionen oder Ähnliches spezialisieren. Die Möglichkeit, diesen Job zu bekommen, ist meistens durch die Ausbildung oder eine normale Bewerbung nach der Ausbildung möglich. In der Bankfiliale selbst sind die Aufstiegschancen gering. Durch das Erreichen der Abschlussraten bekommt der Mitarbeiter mehr Geld. Zusätzlich können durch die Spezialisierung besser bezahlte Jobs angenommen werden. Weitere Aufstiegsmöglichkeiten befinden sich dann in den Zentralen der einzelnen Banken.
Reflexion
Der gewählte Tätigkeitsbereich würde meinen Zukunftsplänen grob entsprechen. Da ich in meinem späteren Job gerne Kundenkontakt hätte und mich zusätzlich Mathe und wirtschaftliche Themen interessieren, würde so ein Job passen. In der Schule habe ich die Kenntnisse in Mathe gelernt, allerdings ist das Wirtschaftliche, welches durch Sozialwissenschaften abgedeckt ist, für die Arbeit in der Bank nicht ausreichend. Allerdings lernt man die meisten dieser Fähigkeiten sowieso in der Ausbildung. Es gibt einige Vorteile dieser Ausbildung.
Die Ausbildungsvergütung ist mit 850 bis 1000 Euro gut und sie würde an vielen Schulen in Deutschland angeboten. Zusätzlich kommt hinzu, dass Bankfilialen ebenfalls überall in Deutschland existieren. Der Nachteil an diesem Beruf ist, dass der Leistungsdruck in den nächsten Jahren noch steigen wird und trotzdem immer mehr Mitarbeiter durch das Online Banking entlassen werden müssen, da diese nicht mehr gebraucht werden.
Alles in allem wäre dieser Beruf aber eine Möglichkeit, die ich mir vorstellen könnte.