Text: Prof. Jussel & Prof. Paur // Plakat: Rebecca Schäfer (7B)
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Die Theatergruppe des Goethe-Gymnasiums freut sich sehr, Sie auch heuer wieder zu unseren jährlichen Abschlussvorstellungen einladen zu dürfen, welche am Dienstag, den 20. und Donnerstag, den 22. Mai um 18:30 Uhr im Festsaal der Schule stattfinden werden. Gespielt wird heuer die klassische griechische Tragödie „Antigone“; alle Infos zum Stück und den Vorstellungen finden Sie untenstehend.
Zum Stück
„Ich fordre dich nicht auf, und wolltest du es irgendwann
noch tun, nicht wirktest du mit mir zu Freud!
Nein, denk du nur, wie’s gut dir scheint! Doch ihn
begrab ich. Schön ist mir nach solcher Tat der Tod.
Lieb werd ich bei ihm liegen dann, dem Lieben,
nach frommer Freveltat; denn länger ist die Zeit,
da denen drunten ich gefallen muss als denen hier.“
- Antigone (69-75)
Antigone hat trotz ihres jungen Alters viel Leid erfahren. Als Tochter des berüchtigten Königs Ödipus, der dadurch tragische Berühmtheit erlangte, unwissentlich seinen Vater zu töten und seine eigene Mutter zu heiraten, ist sie von Schicksalsschlägen und Schmach gezeichnet. Jahre später muss sie zwei weitere Verluste verkraften: Ihre beiden Brüder, Eteokles und Polyneikes töten sich im Kampf um Theben gegenseitig.
Um ein Zeichen gegen den abtrünnigen Polyneikes zu setzen, fällt der neue Herrscher Kreon ein folgenschweres Urteil: Während Eteokles alle vorgeschriebenen Bestattungsrituale zuteilwerden, wird Thebens Bevölkerung per Gesetz verboten, Polyneikes zu begraben – eine grausame Strafe in der Welt des antiken Griechenlands, in der nur bestattete Seelen Frieden in der Unterwelt finden können.
Antigone, von Kreons Urteilsspruch erschüttert, beschließt, in einem Akt der Auflehnung gegen die Herrschaft ihres Onkels ihren Bruder heimlich zu begraben - mit schwerwiegenden Konsequenzen…
„Antigone“ - Antike ganz aktuell
Moralische Wertvorstellungen, die im Gegensatz zu staatlichen Rechtsprechungen stehen, die Stellung der Frau in einer von Männern dominierten Gesellschaft und die Frage, ob die Rebellion einer einzelnen Person ein Umdenken im Großen bewirken kann: auch über 2000 Jahre nach seiner Uraufführung (442 v.Chr.) ist Sophokles‘ Drama „Antigone“ gesellschaftspolitisch hochaktuell. In emotionsgeladenen Dialogen begegnen einander Figuren, die in scheinbar unerschütterlichem Idealismus verankert sind: während der Tyrann Kreon für das Gesetz des Staates eintritt, stellt Antigone familiäre Pflichten und das göttliche Gesetz über alles. Am Ende bleibt die Frage, was einen „guten“ Menschen ausmacht – und wie weit man für die eigenen Ideale gehen sollte.
Herzliche Einladung zu den Vorstellungen
Es ist keine einfache Aufgabe, der sich unsere Theatergruppe in diesem Schuljahr gestellt hat: sowohl inhaltlich als auch sprachlich bedarf es Reflexion, Fingerspitzengefühl und Mühe, um ein Stück wie „Antigone“ auf die Bühne zu bringen. Dennoch – oder gerade deshalb? – arbeiten die jugendlichen Schauspieler*innen der Unverbindlichen Übung „Darstellendes Spiel“ schon seit Anfang des Schuljahres unentwegt und mit großem Einsatz an der Umsetzung unseres Projekts.
Deshalb freuen wir uns auch schon sehr darauf, Ihnen das Ergebnis unserer intensiven Arbeit am Dienstag, den 20. Mai sowie Donnerstag, den 22. Mai, jeweils ab 18:30 Uhr im Festsaal des Goethe-Gymnasiums präsentieren zu dürfen (Einlass ab 18:00 Uhr). Tickets sind bei Prof. Jussel und Prof. Paur erhältlich und können auch per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. reserviert werden. Der Eintritt ist frei; mit Ihrer freiwilligen Spende am Aufführungstag unterstützen Sie die Anschaffung neuer technischer Ausstattung, Requisiten und Kostüme für die zukünftigen Produktionen der Theatergruppe.
Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen!
P.S.: Wenn Sie bereits jetzt einen Blick hinter die Kulissen werfen wollen, schauen Sie gerne auf unserem Instagram-Kanal https://www.instagram.com/schultheater_gg/ vorbei!