Das Goethe-Gymnasium unterstützt den Aufbau eines CD- Recyclingsystems in Wien

26. März 2010
runde_Sache.jpg
Seit einigen Tagen steht neben dem Konferenzzimmereingang des Goethe-Gymnasiums eine Sammelbox für CDs und DVDs. Erfahren Sie mehr über diese Aktion "runde sache"!
runde-sache-1_1.jpg
Mit „runde sache“ hat ein junges Ehrenamtlichen-Team des entwicklungspolitischen Netzwerks Enchada der Katholischen Jugend Österreich ein innovatives Projekt entwickelt.
Das Projekt „runde sache“ hat sich zum Ziel gesetzt, alte und nicht mehr verwendete CDs, DVDs und CD-ROMs zu sammeln und wieder zu dem Kunststoff Polycarbonat zu recyceln. Polycarbonat ist eine wertvolle Ressource, die sehr gut recycelt werden kann und z.B. wieder zur CD Herstellung verwendet wird. Sie kann aber auch in der Computerindustrie oder Medizintechnik wieder eingesetzt werden.
Die „runde sache“ dreht sich aber auch um Klimagerechtigkeit und einen bewussten Umgang mit Ressourcen. So sollen junge Menschen durch Bildungsmaterialien und einen Kreativwettbewerb auf die Thematik „Was Recycling mit einer gerechteren Welt zu tun hat“ aufmerksam gemacht werden.
Unser Motto lautet:
„Bewusster Umgang mit Ressourcen heißt bewusster Umgang mit Menschen."
 
Projektteam
  • Tina Hofstätter
  • Stefan Kapeller
  • Barbara Lipp
  • Elisabeth Rohrmoser
  • Wolfgang Schieder
  • Herbert Wasserbauer
  • Michaela Willisch (Projektleitung)
 
 
Kontakt:
Johannesgasse 16/1, A-1010 Wien
Telefon: (+43) (0)1/512 16 21 -36, (+43) (0)676/880111561,Fax: (+43) (0)1/513 94 60
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. (Für Fragen oder Anregungen sind wir immer dankbar!)
 runde_sache_2.jpg
Warum recyclen?
 
CDs, DVDs und CD-ROMs haben sich als preiswerte Speichermedien für Informationen weltweit sehr rasch verbreitet. Die kleinen Silberscheiben können Texte, Bilder, Grafik, Musik, Filme und andere Daten enthalten. CDs „veralten" sehr schnell oder sind unerwünschte Beigabe in Werbebroschüren. Daher stellen sich viele Menschen immer häufiger die Frage: "Wohin mit den alten Scheiben?"
Die Produktion und Entsorgung von CDs ist - wie bei allen materiellen Produkten - verbunden mit Eingriffen in natürliche Kreislaufsysteme und hat damit einhergehend eine Auswirkung auf die Umwelt. Man könnte diese Auswirkung enorm mindern, wenn man CDs sammelt und recyceln lässt.
CDs bestehen zum Großteil aus dem Kunststoff Polycarbonat, der zu 100% wiederverwertbar ist und als Granulat in der Computer- und Automobilindustrie sowie in der Medizintechnik verwendet wird.
Auch in Wien gehören die CDs eigentlich zu den „Problemstoffen" und sie können z.B. auch bei der Problemstoffsammlung abgegeben werden. Der Großteil der Wiener Bevölkerung, weiß aber leider nichts davon. CDs landen daher nicht nur in Wien sondern in ganz Österreich nach wie vor zum Großteil im Restmüll.
Die Arbeitsgemeinschaft „ARGE Abfallanalyse-Wien" (Österreichisches Ökologie-Institut, FHA Gesellschaft für chemisch-technische Analytik GmbH, Technisches Büro HAUER Umweltwirtschaft GmbH) führte die Wiener Altstoff- und Restmüllanalysen 2009 durch. Laut derzeitigen Stand beträgt der Anteil von CDs im Wiener Restmüll rund 250t (noch mit großer Schwankungsbreite behaftet). Nach einer Schätzung der zentralen Problemstoffsammlung Wien (telefonische Auskunft) befinden sich jährlich ca. 1 - 1 ½t CDs unter den Problemstoffen.
Geht man davon aus, dass ein Mensch pro Jahr rund 7 CDs erwirbt (abgesehen von der  nicht erfassten Dunkelziffer der gebrannten CDs und Werbe-CDs) (vgl. Umweltbundesamt Deutschland), sind das umgelegt auf die Wiener Bevölkerung fast 11 Millionen CDs, die jährlich „unters Wiener Volk" kommen. Eine CD wiegt ca. 15,9g. Das macht 173 t CDs/Jahr in Wien. Jede CD entspricht dem Rohstoffwert von rund 30g Erdöl und pro produzierter CD werden rund 130g CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen (vgl. ODS - größter CD- und DVD- Hersteller Europas). Umgerechnet auf die Wiener ergibt das 330t Erdöl und 1430t CO2-Ausstoß pro Jahr.
Natürlich werden nicht genauso viele CDs weggeschmissen, wie auf den Markt kommen, doch muss man bedenken, dass (1.) die Qualität der CDs immer schlechter wird und sich somit die Lebensdauer verkürzt, (2.) die ersten CDs Ende der 70er Jahre mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25-30 Jahren produziert  wurden und (3.) dass es schon wieder einen medialen Transformationsprozess gibt (z.B. mp3 oder andere Datenträger) und so der Bedarf an CDs kontinuierlich sinkt. Man kann sich also sehr gut ausmalen, dass ein Großteil der CDs in der Müllverbrennung landet. Nach Branchenschätzung liegt dieser Anteil sogar bei rund 95% (www.ufh.at).