Text: Prof. Bogner-Zisler & Prof. Haldemann, Fotos: Prof. Bernadette Bogner-Zisler
SoL- Selbständiges offenes Lernen
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Für verschiedene Ziele von Schule werden unterschiedliche Methoden benötigt. Erst die ausbalancierte Mischung verschiedener methodischer Grundformen von Unterricht gewährleistet adäquate Lernerfolge und erhöhte Leistungsbereitschaft. Guter Unterricht enthält deshalb auch Formen des selbständigen, offenen Lernens und der Projektarbeit. Diese Unterrichtsformen werden im Goethe-Gymnasium als SoL bezeichnet und sind gekennzeichnet durch selbstverantwortliches und selbstgesteuertes Lernen der Schüler/innen in offenen Unterrichtsphasen (Sequenzen, Stunden, Tagen oder Wochen).
ZIELE
- Potenzialförderung, Begabungsförderung & Individualisierung
- Förderung der Sozial- und der Selbstkompetenz
- Arbeiten im eigenen Lerntempo
- Raum für unterschiedliche Lernzugänge und Umsetzungsstrategien
- Förderung des entdeckenden, handelnden Lernens
- Raum für interdisziplinäre Betrachtung
- Vertiefung eigener Schwerpunkte
SoL: SELBSTÄNDIGES OFFENES LERNEN
Selbstverantwortetes und selbstgesteuertes Lernen der Schüler/innen trägt dazu bei, dass das Vertrauen in die Selbstwirksamkeit gesteigert und die Motivation, selbständig weiter zu lernen, gefördert wird. Durch eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen werden Lernende zu Handelnden im Unterricht. Die Lehrkraft steht, wenn nötig, als Begleiter/in zur Seite. Die Begleitung, Strukturierung oder Anleitung durch die Lehrkraft weist dieser die Aufgabe des Coachings zu. Dieses selbstgesteuerte Lernen geschieht im sogenannten offenen Lernen bzw. in offenen Lernsituationen. Darunter versteht man eine veränderte Arbeits- und Lernsituation, die den Schüler/innen Wahlfreiheit hinsichtlich Organisation, Methoden, Inhalt und Sozialform gewährt.
SoL-UMSETZUNG
Die Schüler/innen erarbeiten sich in offenen Unterrichtsphasen (Sequenzen, Stunden, Tagen oder Wochen) möglichst selbstständig Themen. Sie bekommen für diese Phasen unterschiedliches Material zur Verfügung gestellt. Meist erhalten sie außerdem einen Arbeitsplan, der aus Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlaufgaben besteht. Häufig beinhalten diese Partner- oder Gruppenarbeiten, sodass auch kooperatives Lernen inbegriffen ist. Letzteres ist nicht nur motivationssteigernd, sondern fördert sowohl den Lernerfolg als auch die Sozialkompetenz bzw. die Teamfähigkeit.
Die Schüler/innen teilen sich ihre Arbeitszeit und die Reihenfolge der zu erledigenden Aufgaben selbst ein. Schnellen Schüler/innen wird zusätzliches Material angeboten, während langsamere nicht ständig angetrieben werden, sodass das eigene Lerntempo berücksichtigt wird. Dadurch wird – auch mittels der Auswahl an Aufgabenstellungen im Rahmen von SoL – Individualisierung ermöglicht. Außerdem wird den Schüler/innen die Möglichkeit geboten, sich eigene Schwerpunkte zu setzen und diese zu vertiefen, sodass Begabungs-und Potenzialförderung geschehen kann. Ein wichtiger Bestandteil von SoL sind außerdem interdisziplinäre Aufgabenstellungen. Dadurch wird das Lernen über Fächergrenzen ermöglicht und die Vernetzung des Wissens unterstützt.