Besuch im Konzentrationslager Mauthausen von 6B und 7B

2.3.2012, Text und Bilder Prof. Bogner-Zisler
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 Wir fuhren bei recht mildem, wenn auch trübem Wetter in Wien weg und waren verwundert über den Wind und die Kälte, die uns beim Konzentrationslager Mauthausen empfing.

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Die Mauern, die an eine Festung erinnern, warfen ihre Schatten, hielten den Sturm aber nicht ab.

Unsere Begleiter durch das Konzentrationslager konfrontierten uns mit dem Alltag der Mauthausner und der Lageraufseher und erzählten uns, wie viele die Realität ausgeblendet haben und sogar aktiv zur Verschlechterung der Situation beigetragen haben.

Wir umkreisten das Lager und sahen den Steinbruch, in dem sich viele Häftlinge zu Tode schuften mussten. Die Todesstiege (im Lager von den Insassen als „Himmelsleiter“ bezeichnet) wirkte von oben betrachtet immer noch bedrohlich. Danach gingen wir durch den Denkmalpark durch das große Tor ins Lager.

Die Aussicht auf die Baracken, die noch stehen, war überwältigend und trostlos. Wir sahen die „Klagemauer“ und die Arbeitsbaracken, das Lagerbordell und die Schlafräume, in die viel zu viele Häftlinge gesperrt wurden. Der Gestank, die Enge und die Erschöpfung  sind unvorstellbar.

Erst am Ende gingen wir in den Exekutionstrakt im Keller. Vorbei am Galgenbalken und der Genickschussecke kamen wir in die Gaskammer, in der 60 bis 80 Personen gleichzeitig ermordet werden konnten – undenkbar grausam! Etwas weiter befanden sich eine riesige ehemalige Leichenkammern und danach das Krematorium mit zwei Öfen, in denen gleichzeitig jeweils bis zu sechs Leichen verbrannt wurden. Dennoch kamen sie wegen der vielen Leichen mit der Krematierung nicht nach! Es war berührend und ergreifend, die vielen Fotos und Gedenktafeln zu sehen. Ein wenig kann man hier die schockierende Dimension des Leides erkennen!

 

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SchülerInnen meinten im Anschluss an die Führung im Konzentrationslager:

„Es war schockierend, unvorstellbar grausam, Wahnsinn! Es ist schwer zu begreifen, vor allem die Zahlen der Toten, die Enge, der Gestank, die Kälte und der Hunger – und dazu immer die Ungewissheit!“

„Nur der Gedanke, wie schlimm es damals war, ist schrecklich. Nur ein paar Stunden hier gewesen zu sein, war erschütternd!“

„Ich finde es wahnsinnig, dass Menschen wie Dinge behandelt wurden!“

„Als wir im Krematorium  waren, kamen mir fast die Tränen, als ich die Bilder und Tafeln der Opfer sah.“

„Es war sehr kalt und trüb. Dadurch konnte ich mich ein wenig in die Situation der Häftlinge hineinversetzen. Ich habe tiefes Mitgefühl!“

„Unvorstellbar, dass Menschen so unmenschlich sein können – so leicht beeinflussbar, so grausam!“

„Ich frage mich wirklich, ob wir uns so sehr von ihnen unterscheiden. Meine Befürchtung ist, dass so etwas wieder passieren könnte. Daher ist es gut, diesen Ort zu besichtigen! Es kann doch nicht sein, dass es immer noch Menschen gibt, die Konzentrationslager und Massenmorde leugnen!“

„Es ist unfassbar, wie viele Menschen hier gequält und gebrochen, geschunden und ermordet wurden – und so viele haben weggesehen und alles seinen Lauf nehmen lassen!“

 

6B und 7B mit Prof. Bogner-Zisler, Prof. Kern, Prof. Sandhofer