Texte: Leon F.; Christoph B., Alma W., Jan Sch., Prof. Ebmer , Fotos:Prof. Ebmer
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„Mehr als nur flüchtig“
SchülerInnen der 5A und 5C sprechen vor 700 Jugendlichen am Evangelischen Friedenstag 2016.
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Am 1. Dezember 2016 versammelten sich 700 evangelische SchülerInnen zum alljährlichen Friedenstag in der Auferstehungskirche im 7. Bezirk. Unter dem Thema „Mehr als nur flüchtig“ hatten sie die Möglichkeit, sich mit einer Zeitzeugin aus der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, über die Integration von Flüchtlingen nachzudenken, mit muslimischen SchülerInnen und mit einem buddhistischen Mönch ins Gespräch zu kommen, über die Möglichkeiten und ethischen Fragen der modernen Fortpflanzungsmedzin zu diskutieren, Mythen in Bezug auf Sexualität zu hinterfragen, Möglichkeiten der Sucht-Prävention kennen zu lernen, gemeinsam zu trommeln und kooperative Spiele zu üben.
Am Ende der Veranstaltung stand eine Ermutigungsfeier, wo SchülerInnen der 5A und 5C aus dem Goethe-Gymnasium ihre Hoffnungen und Wünsche für eine friedliche Welt zum Ausdruck brachten. In einem 3-stündigen Sprechtrainings-Workshop am Vortag wurden sie professionell darauf vorbereitet.
Sie haben ihre Botschaften hervorragend präsentiert und ich danke ihnen von ganzem Herzen!
Prof. Mag. Gisela Ebmer
Leon F., 5A:
Mehr als nur flüchtig: Helga Feldner-Busztin, wurde am 14. Februar 1929 in Wien geboren. Sie gehörte, gemeinsam mit ihrer Schwester, zu den ,,jüdischen Mischlingen‘‘. Nachdem sie sich dem Judentum zuwandte und sich 1938 weigerte diesen Schritt rückgängig zu machen, kam sie 1943 in das KZ Theresienstadt. Glücklicherweise entkam sie ihrem Tod und studierte 1945 Medizin, arbeitete als Internistin und hat vier Kinder und elf Enkelkinder.
Ich wünsche mir, dass so etwas wie damals nie wieder passiert. Wir müssen toleranter werden gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe, Geschlecht, Religion und Herkunft.
Ich möchte den Mut haben, gerade jetzt vor den Wahlen, an die Toleranz gegenüber diesen Menschen zu erinnern.
Christoph B., 5C:
Mehr als nur flüchtig: Immer mehr Menschen streben nach Perfektion und versuchen vor ihren Makeln zu flüchten oder sie zu beseitigen.
Doch dadurch wird man nicht zum perfekten Menschen. Denn jeder Mensch ist perfekt auf seine Eigene Art und Weise.
Ich finde, jeder sollte sich selbst und alle anderen Menschen akzeptieren und das ist auch mein Wunsch für die Zukunft.
Ich möchte den Mut haben, den Menschen zu helfen, die aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Leistungen gehänselt werden.
Alma W., 5C:
Mehr als nur flüchtig: Ich finde, dass einige Leute ein viel zu schlechtes Bild von Flüchtlingen haben. Nur wenn einer einmal etwas Schlechtes macht, heißt es noch lange nicht, dass alle Flüchtlinge böse sind. Zum Beispiel in der Zeitung „Heute“ kann man nur negative Sachen über Flüchtlinge lesen.
Ich wünsche mir, dass sich alle Menschen besser informieren, bevor sie Flüchtlinge verurteilen.
Ich möchte den Mut haben, Leuten, die über Flüchtlinge herziehen zu sagen, dass sie unrecht haben. Ich möchte sie auffordern, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bevor sie schlecht über solche Leute reden.
Jan Sch., 5A:
Mehr als nur flüchtig: In unserem Alltagsleben denken wir sehr viel nach und sind auch oft gestresst. Beim Buddhismus wurde mir klar, dass die Lehre und der Lebensstil einen starken Kontrast zu unserer hektischen Welt darstellen. So versucht man beispielsweise, in der Meditation den Geist zu reinigen und einen Geisteszustand der Leere zu erreichen.
Deshalb wünsche ich mir, dass wir diese Ruhe auch in unseren Alltag einbauen.
Ich mochte außerdem den Mut haben, andere Lebenseinstellungen selbst auszuprobieren und auch zu akzeptieren.