3A Projekt XChange

Text und Fotos: Mag. Bogner-Zisler

 
3A Projekt XChange des Österreichischen Roten Kreuzes
 

Am Donnerstag, 21. Jänner, kam Besuch in die 3A. Zwei syrische Flüchtlinge, die in Österreich Asyl erhielten, kamen zusammen mit Markus Priller vom Österreichischen Roten Kreuz in die Klasse.
 
  
 
Wir hatten die Möglichkeit, ihre Geschichten zu hören, viele Fragen zu stellen und sie so besser kennen zu lernen. Auch wenn wir uns im Unterricht ein wenig auf Syrien und die Situation für Flüchtlinge vorbereitet haben, war doch vieles neu und berührend.
 
 
 
Waleed kam aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Damaskus. Er hatte alles, ein abgeschlossenes Studium, Familie, Freunde, ein schönes Haus. Innerhalb einer Woche musste er allein in die Fremde fliehen, um nicht zum Militär eingezogen zu werden. Dort hätte er gegen sein Volk kämpfen und töten müssen oder wäre selbst gestorben. Seine Familie musste er zurücklassen. Er ist über die Türkei mit einem Schlauchboot unter Todesängsten und ohne Gepäck nach Europa gekommen. Weiter ging es meist zu Fuß, in ständiger Sorge vor Diebstählen oder einer Festnahme. Endlich in Österreich angekommen, lernte er rasch Deutsch. Er arbeitet jetzt beim Roten Kreuz und engagiert sich unter anderem als Botschafter.
 
 
 
Nour kam aus einer sehr reichen Familie. Von dem Reichtum mussten sie einiges in die Flucht investieren. Als Christen wurden sie in Syrien verfolgt und mit dem Tod bedroht. Zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter floh sie unter großen Strapazen und in ständiger Angst und Ungewissheit. Auch sie hat ein abgeschlossenes Studium. Sie engagiert sich ebenfalls als Botschafterin, damit wir ein besseres Verständnis für Flüchtlinge und ihre Situation entwickeln können.
 
 
Nach dem Gespräch überreichten wir Waleed und Nour als Danke eine Mappe mit Vergleichen zwischen Syrien und Österreich, welche die 3A vorbereitet hat. Darüber haben sie sich sehr gefreut!
 
Die SchülerInnen der 3A meinten nach dem Besuch:

„Ich war sehr beeindruckt und berührt von ihren Erzählungen und ich werde mich oft an die Geschichten erinnern. Unvorstellbar, dass sie ohne Gepäck und ohne Erinnerungsstücke in ein wackeliges Schlauchboot steigen mussten, um ihr Leben zu retten!“
 
„Ich habe viel über Syrien gelernt und finde es schrecklich, dass das Land jetzt zerstört ist. Aber ich freue mich sehr, dass ihr die lange Reise geschafft habt! Es tut mir sehr leid, dass ihr das alles erleben musstet.“
 
„Es war schön, aber auch schockierend, eure Erlebnisse zu hören! Ich kann mir nicht vorstellen, was es bedeutet, flüchten zu müssen. Ich bewundere euch dafür!“
 
„Für mich war es sehr interessant und bewegend, denn ich wusste nicht, was ein Flüchtling durchmachen muss. Es ist sicher schwer, alles hinter sich lassen zu müssen, alle Fotos und persönlichen Dinge.“
 
„Wir wünschen euch beiden und allen anderen ein schönes Leben in Österreich und viele positive Erfahrungen und Begegnungen! Es war schön, aus eurer Perspektive die Situation zu hören und mehr über Flucht zu erfahren!"