Staatssekretär Andreas Schieder im Goethe-Gymnasium

2. Nov. 2011, Autor: Prof. Gerl, Mag. Schmidt, Fotos: Prof. Gössinger
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 Staatssekretär Andreas Schieder kam auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik in seine "alte" Schule und stand den SchülerInnen im Festsaal 2 Stunden Rede und Antwort zu Europafragen.
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Eine Woche lang hatten unsere SchülerInnen die Möglichkeit, die Wanderausstellung „die EU und Du“ zu besuchen. Am Freitag, 28. 10. kam im Rahmen dieses Projekts der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik Staatssekretär Mag. Andreas Schieder zu einer Diskussion mit den SchülerInnen der 7. und 8. Klassen in unsere (und seine alte) Schule. Zwei Stunden lang konnten Fragen zur Schuldenkrise und EU gestellt werden, die Mag. Schieder zum Teil sehr launig beantwortete. Unsere SchülerInnen waren sehr interessiert und man merkte an den Fragestellungen auch die persönliche Betroffenheit und Zukunftssorgen. 

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Hier der Bericht von Mag. Paul Schmidt und dem Team der ÖGfE
Hintergrund:
Die Diskussion fand im Rahmen der EU-Wanderausstellung statt, die von der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik und ihren Kooperationspartnern, dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, ins Leben gerufen wurde und durch Schulen im gesamten Bundesgebiet tourt. Vor allem jungen Menschen soll auf diese Art näher gebracht werden, wer oder was die EU überhaupt ist und welche Chancen sie für Jugendliche bereithält. Seit März 2010 wurden rund 7200 SchülerInnen in über 65 Schulen erreicht.
Teil 2 unserer Diskussionsserie „Die EU, die Bundesregierung und DU“ fand am Wiener Goethe-Gymnasium mit Finanzstaatssekretär Mag. Andreas Schieder und rund 120 SchülerInnen statt.
 
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"Innerhalb der EU können wir vieles bewegen, wo Österreich alleine keinen Einfluss hätte.“
Wie kann die Schuldenkrise in Europa bewältigt werden?
 
Staatssekretär Andreas Schieder stand am Freitag, den 28. Oktober in seiner ehemaligen Schule, dem GRG XIV Astgasse in Wien, den heutigen SchülerInnen Rede und Antwort. Im Folgenden finden Sie seine Hauptaussagen.
  
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Finanzkrise und teilweiser Schuldenerlass für Griechenland
Einige Banken zu stützen war nötig, um Spareinlagen zu schützen. Weil nun auch europäische Banken auf einen Teil des geborgten Geldes verzichten, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland den Rest zurückzahlen kann. Ein totaler Zahlungsausfall würde wesentlich teurer kommen.
 
SchülerInnen fragen nach
Wenn Griechenland pleite geht, ist unser Geld verloren. Lohnt sich das? Hat „Occupy Wallstreet“ in Europa eine Chance? Wie kann jemand die Reisefreiheit nützen, wenn er gar kein Geld zum Reisen hat? Wird sich die EU in Zukunft dem wirtschaftlichen Druck der Chinesen beugen müssen?
 
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Schulden schrittweise abbauen
Die massiven Sparmaßnahmen bringen auch soziale Kosten mit sich und ein Kaputtsparen wäre kontraproduktiv. Mit unserer Hilfe stellen wir sicher, dass Griechenland die nötige Zeit hat, wieder auf die Beine zu kommen. Auch in Österreich und anderen EU-Ländern müssen wir schrittweise Schulden abbauen, ohne das eigene Wirtschaftswachstum zu gefährden. Der Finanzsektor muss dabei einen Beitrag leisten.
 
Finanztransaktionssteuer und klare gemeinsame Regeln
Wir brauchen klare Regeln für die internationalen Finanzmärkte und arbeiten gemeinsam daran. So hat Österreich in der EU bereits viel Überzeugungsarbeit für eine europäische Finanztransaktionssteuer geleistet, die einen entscheidenden Schritt zu mehr Stabilität bedeuten würde.
Wenn wir den Schuldenabbau in einigen Mitgliedsstaaten schaffen, haben wir damit auch gute Chancen auf eine gesamtwirtschaftliche Erholung in den nächsten Jahren.
 
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Europa kann selbstbewusst auftreten!
Insgesamt ist die EU die stärkste Volkswirtschaft der Welt mit dem durchschnittlich höchsten Bildungsniveau und einer guten sozialen Absicherung. Für dieses erfolgreiche Modell sollten wir uns auch weltweit gemeinsam einsetzen. Die Entscheidungsfindung dauert zwar mitunter lang und wir brauchen effizientere Strukturen in der EU, aber es ist mir lieber, die Demokratie ist nicht einfach, als es gibt sie nicht!
  
Zutiefst überzeugt, dass Österreich von der EU-Mitgliedschaft profitiert
Die niedrigere Inflationsrate und das gesteigerte Wirtschaftswachstum in Österreich sprechen eine eindeutige Sprache. Darüber hinaus bieten sich viele Chancen für EU-BürgerInnen, die es wert sind, dafür Sorge zu tragen, dass die EU nicht über der Finanzkrise zerbricht!
 
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Mag. Schmidt, Mag. Schieder, Prof. Gerl, Dir. Dr. Kopeszki