Informationen zum Rio92+ Projekt

 
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Im Jahre 1992 fand der Weltgipfel in Rio de Janeiro zum Thema Klimaschutz statt. SchülerInnen des Goethe-Gymnasiums machen eine Bestandsaufnahme der österreichischen Maßnahmen zum Klimaschutz in den vergangenen 20 Jahren.
Dieses Projekt wird im Rahmen der Initiative "Rio+20 - Jugendliche ziehen Bilanz" des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung gefördert.
 
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Projekt Rio 92+

Von September bis November 2012 gehen SchülerInnen der 7.B, 8.A, 8.B und 8.C des Goethe-Gymnasiums im Rahmen des Projekts "Rio 92+" der Frage nach, welchen Beitrag bestimmte Forschungsinstitutionen in Österreich 20 Jahre nach dem denkwürdigen Weltgipfel in Rio de Janeiro zum Klimaschutz leisten.
  • In einer ersten Phase werden relevante Themen im - vorrangig naturwissenschaftlichen - Unterricht aufgegriffen und mittels Vorträgen und Lehrausgängen vertieft.
  • In einer zweiten Phase führen SchülerInnen eigene Recherchen durch und führen Interviews mit namhaften WissenschaftlerInnen/ExpertInnen zum aktuellen Forschungsstand.
Die Ergebnisse dieser Bestandaufnahme werden bei einer internen "Umweltkonferenz" am 13. November 2012 in der Schule und anschließend auf unserer Homepage präsentiert.

 


Hier der Überblick über alle relevanten Informationen/Veranstaltungen
(der Link bringt Sie jeweils direkt zum gewünschten Abschnitt)

Vortrag: Mag. Reinhold Gayl am Goethe-Gymnasium zum Thema: "Quo Vadis Klima"

Vortrag Mag. Daniel Zeinlinger zum Thema "Klima und Klimaschutz"

Klima-Mini-Kongress 13.11.2012

Endpräsentation im Radiokulturhaus, 12. 12. 2012


Am Freitag, den 21. September, fand im Festsaal des Goethe-Gymnasiums zum Auftakt des Umweltschutzprojektes „Rio 92+“, ein Vortrag von Herrn Mag. Reinhold Gayl (vorm. Leiter der Abt. Ökologie am Naturhistorischen Museum, Lehrer in Sao Paulo (Brasilien) und Wien, Buchautor) zum Thema Klimawandel statt.
In der sehr anschaulichen und überaus interessanten Präsentation erfuhren unsere SchülerInnen der siebenten und achten Klassen, …
  • was unter dem Treibhauseffekt zu verstehen ist,
  • welche Stoffe ihn beeinflussen,
  • wie die Erwärmung mit der Art der Erdoberfläche in Zusammenhang steht,
  • Näheres über die Symptome des Klimawandels (Hochwässer, Hurrikane, Starkregen, Dürren, Zunahme der Hitzetage über 30°C, Rückgang der Gletscher) und,
  • dass CO2-Konzentrationen und Temperatur im Gleichtakt schwanken.

Als Ursachen für den Klimawandel wurden von Mag. Gayl in erster Linie der Energiegewinn durch Verbrennung genannt, aber auch …
  • die Zunahme des Flug- und Straßenverkehrs,
  • Methanemissionen durch Fäulnisprozesse/Massenviehhaltung/Lecks in Gas-Pipelines,
  • Distickstoffoxid-Freisetzung durch heiße Verbrennungen/Verbrennungsmotoren/ Handelsdünger,
  • FCKW- und FKW-Emissionen (Treibgase/Kühlschränke/Klimaanlagen),
  • Agro-industrielle Landwirtschaft,
  • Verschwinden der CO2-Senken durch Versiegelung der Böden, Ausbreitung von Ballungszentren, Abholzung der Regenwälder, Rückkoppelungen.

Weiters wurden die SchülerInnen über die Auswirkungen des Global Warmings informiert, wie beispielsweise
  • Veränderung der Jahreszeiten
  • Verschiebung der Klimazonen polwärts
  • Versauerung der Meere
  • Ansteigen des Meeresspiegels
  • Veränderung der Meeresströmungen
  • gesundheitliche Folgen wie Zunahme von Krankheiten/Hitzeschäden/Parasiten
  • Schmelzen der Polkappen/Eisschilde/Gletscher
  • Wetterextreme
  • Rolle des Permafrosts sowie der Methanhydrate.

Auch das Kyoto-Protokoll wurde kurz angeschnitten sowie der „Ökologische Fußabdruck“.
Die SchülerInnen erhielten auch Hinweise zu Wegen aus der Klimafalle
  • Umstellen der Landwirtschaft
  • politische Wende
  • Änderung der Machtstrukturen
  • Liberalisierung des Energiemarktes
  • Dezentralisierung
  • Energieeinsparung durch techn. Innovationen, Umstellung auf erneuerbare Energiequellen
  • Verteuerung und Besteuerung der Energie
  • Umstellen des Verkehrs
  • Umstellen der Wirtschaftsverflechtungen

Besprochen und diskutiert wurde auch, welchen Beitrag Konsumenten zur höchstmöglichen Reduktion des Kohlenstoffdioxids leisten können
  • Mobilität überdenken
  • Nutzen des öffentlichen Verkehrs erkennen
  • Überdenken des Privatkonsums
  • Bedarfsenkung
  • energie- und ressourcensparende Lebensweise
  • Vermeidung von Tropenholz
  • ökologisch Bauen

und was die Wirtschaft diesbezüglich tun kann
  • weg vom Erdöl
  • mehr Innovationen
  • energiesparende und effizientere Technologien
  • Kreislaufwirtschaft in der Industrie
  • neue Formen der Landwirtschaft
  • Drosselung der Abholzung der Regenwälder
  • weg vom Transitverkehr
  • hin zu erneuerbaren Energien.

Als Aufgaben für die Politik wurden genannt:

  • Emissionen belasten (Preis, Steuer, Handel mit Emissionsrechten)
  • Energiealternativen fördern (Subventionen und Steuern)
  • die Macht zentraler Energieversorger brechen
  • private Solar-Anlagen fördern
  • Reduzierung des Verkehrs durch verbesserte Planung von Öffis/Eindämmung der Transite/Information der Öffentlichkeit/Transparenz
  • veränderte Raumordnung unter Minimierung langer Einkaufswege
  • Erhaltung der CO2-Senken
  • Stoppen von Abholzungen
  • Entkoppeln von Wirtschaft und Parteipolitik
  • Entkoppelung von Wohlstand und quantitativem Wirtschaftswachstum.

Vortrag Mag. Daniel Zeinlinger zum Thema Klima und Klimaschutz

Am Donnerstag, den 27. September 2012, hatten unsere SchülerInnen der 7. und 8. Klassen erneut Gelegenheit, im Festsaal der Schule dem Vortrag eines Experten zum Thema Klima und Klimaschutz beizuwohnen.
 
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Projektleiterin OStR. Prof. Dr. Kulnigg, Mag. Zeinlinger; OStR. Prof. Gerl, Prof. Kern

Herr Mag. Daniel Zeinlinger, Meteorologe beim ORF, informierte die ProjektteilnehmerInnen in seinem interessanten und medial sehr gut aufbereiteten, mehr als einstündigen Vortrag zunächst über Methoden zur Erfassung des Wetter- und Klimageschehens und das Klimasystem als solches. Er besprach diverse Kreisläufe und Gleichgewichte, den Klimawandel, seine Folgen sowie Klimaforschung.
Gegen Ende seines Vortrags stellte Mag. Zeinlinger politische Maßnahmen gegen den Klimawandel vor und erörterte mit den SchülerInnen persönlich zu leistende Beiträge zum Klimaschutz.
In der abschließenden Diskussion und in persönlichen Gesprächen konnten offen gebliebene Fragen geklärt werden.

Handout Vortrag Zeinlinger Klima und Klimaschutz
 

(Zusammenfassung_Kgg, Fotos Göss.)
Aus Anlass des Abschlusses des Projektes „Rio 92+“, fand am 13. November 2012, im Goethe-Gymnasium erstmals eine Art „Kongress“ für SchülerInnen statt.

Alle OberstufenschülerInnen (5.-8. Klassen) versammelten sich pünktlich um 08:00 Uhr mit Ihren LehrerInnen im Festsaal der Schule und wohnten dem Plenarvortrag von Frau O. Univ. Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb, Leiterin des Instituts für Meteorologie und des Zentrums für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, bei.
 
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Frau O. Univ. Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb

Österreichs wahrscheinlich berühmtester Wissenschaftlerin gelang es von Anfang an, ihr Publikum in den Bann zu ziehen. In einfachen Worten erläuterte sie den interessierten SchülerInnen die komplexen Zusammenhänge hinsichtlich Klimawandel, Klimawandelfolgen, Anpassungs- und Eindämmungsmaßnahmen. Mucksmäuschen still verfolgten die SchülerInnen ihre Ausführungen und beteiligten sich rege an der anschließenden Diskussion.

Abschließend gefragt, was man denn gegen die negativen Auswirkungen des sich verändernden Klimas tun könne, meinte Frau Prof. Kromp-Kolb, man müsse vor allem die eigenen Gewohnheiten ändern. Mit einer einfachen Übung, Hände schütteln, Hände verschränken, demonstrierte die Expertin, wie schwierig es ist, ein solches Vorhaben auch umzusetzen.

Nach dem wissenschaftlichen Vortrag hatten die SchülerInnen Gelegenheit, in vier Sälen parallel (Festsaal, Biologie-, Chemie-, Physiksaal) ppt-Präsentationen zu verfolgen. Mit dem Unterschied, dass diesmal nicht WissenschaftlerInnen, sondern ihre KollegInnen aus den 7. und 8. Klassen, die sich im Rahmen des „Rio 92+“-Projekts so etwas wie ein ExpertInnenwissen zur Thematik angeeignet hatten, die Vorträge hielten.
 
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Das Programm war umfang- und abwechslungsreich. Im schnellen Wechsel von 10-15 Minuten reihte sich Vortrag an Vortrag, moderiert von LehrerInnen aus dem Projektteam. Die Präsentationskompetenz vieler war beachtlich, das Wissen auf einem hohen Niveau. Den zuhörenden SchülerInnen wurde kaum langweilig.
 
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In der etwas verlängerten Pause wurde allen SchülerInnen ein Power-Snack aus Obst und Weckerln zur Stärkung angeboten. Außerdem hatten sie Gelegenheit im Festsaalvorraum Poster zu besichtigen. Die Plakate im A0-Format wurden ebenfalls von ProjektteilnehmerInnen der 7. und 8. Klassen gestaltet und zwar von jenen, die aus Zeit- und anderen Gründen nicht zum Zug kamen, ihre Projektergebnisse mittels eines Vortrags zu präsentieren.
 
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Übersicht über die Plakatthemen
Wirbelstürme Erosion Dürre
Bodennahes Ozon
ein reizender Stoff
Biogas
ist mehr als Energie
Nachhaltigkeit
in Konzernen
Gebäudesanierung Biodiesel Wasser in Bewegung
Bio fürs Klima - Was haben Düngemittel mit Klimaschutz zu tun?



Trotz Aufhebung der Klassenverbände der gesamten Sekundarstufe II, trotz geänderter Stunden- sowie Pausenordnung, entsprechend hohem technischen Aufwand, verlief dieser Vormittag nahezu ohne Pannen. Auch die letzten Vorträge wurden an diesem außergewöhnlichen Vormittag aufmerksam verfolgt, und so konnten zu Mittag schließlich alle zufrieden nach Hause gehen, mit dem guten Gefühl, einen positiven Beitrag für unser weiteres, gemeinsames, friedliches Zusammenleben geleistet zu haben.
 

 
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Abschlusspräsentation am 12.12 2012 im RadioKultruhaus